"Wir alle haben jeden Tag mit den Fragen der Hygiene in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zu tun" - so wurde es bereits in den Grußworten sinngemäß formuliert, als am Mittwoch, 30.10.2019, der 2. Südwestfälische Hygienetag seine Pforten geöffnet hatte.

Hr. Negm-Awad bei seinem lebhaften ReferatBereits im Vorfeld war klar geworden, dass das Kreishaus und hier insbesondere der Sitzungssaal, in dem sonst die Sitzungen des Kreistages stattfinden, aus allen Nähten platzen würden. Die Hygieneteams der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen und der Mariengesellschaft Siegen hatten gemeinsam die Fortbildungsveranstaltung organisiert, und bereits Anfang Oktober waren nur noch wenige Restplätze verfügbar. "Wir haben mit den Referenten einen absoluten Glücksgriff getan", so begründet Frank Schäfer, der in Vertretung für den kurzfristig erkrankten Leiter des Organisationsteams, Bernhard Külpmann, die Moderation übernommen hatte, den Erfolg. Und er hatte damit recht: Wer gedacht hatte, dass sich die behandelten Aspekte der Hygiene in Medizin und Pflege hauptsächlich auf die Erstellung von Arbeitsanweisungen und die Umsetzung von Normen und Gesetzen beziehen, der sah sich positiv überrascht. Es wurde unter anderem auch auf die psychologischen Aspekte der Hygieneumsetzung eingegangen, und Prof. von Lengerke, dessen Vortrag sich mit "Motivationsbarrieren in der Hygiene" beschäftigte, wagte sogar die These, dass es bald in vielen Instituten für Krankenhaushygiene auch Psychologen im Team gibt.

Zudem wurden konkrete Herausforderungen der Hygiene und Infektionsprävention thematisiert; so berichtete Dr. Bischopink aus dem St. Josefs-Hospital in Lennestadt über die aktuellen Aspekte der Tuberkulose, immerhin die tödlichste Erkrankung weltweit. Aber auch die besonderen Hygieneaspekte aus Notfallmedizin und Onkologie  wurden thematisiert. Insgesamt "war die Veranstaltung rundum gelungen" - das ist auch das Fazit von Fr. Dr. Adams, die die Kooperation der Veranstalter mit dem Kreis Olpe als Amtsärztin entscheidend gefördert hat. Und auch die annähernd 170 Teilnehmer zeigten sich begeistert von der Themenauswahl und der Organisation. "Wir haben uns beim 1. Südwestfälischen Hygienetag bewusst vorgenommen, die Veranstaltung regelmäßig zu etablieren. Wenn nichts dazwischen kommt, werden wir also noch einige Südwestfälische Hygienetage erleben", so hatte es Dr. Farnschläder von der Mariengesellschaft Siegen in seinem Referat bereits angekündigt. Gute Aussichten für die Zukunft also!